Gestern hatte ich bis spät abends einen Kampf mit der Software eines Kunden…
Ich hatte dem Kunden versprochen, ihm bei der Integration seines E-Mail-Marketings mit seiner Lead-Generierung zu helfen.
Soll heißen… Über die Landing-Page generierte Abonnenten sollten direkt in seine E-Mail-Software laufen, um dort erst eine PDF und anschließend seinen wöchentlichen Newsletter zu erhalten.
Eine klassische Lead-Gen-Strategie also, bei der der Interessent mittels eines initial kostenfreien Angebots nach und nach an die kostenpflichtigen Angebote eines Unternehmens herangeführt wird.
Übrigens in vielen Fällen eine sehr lohnenswerte Vorgehensweise, wenn du Ads auf Meta nutzt (oder vorhast, das zu tun). Die meisten schalten ihre Ads direkt auf Terminbuchungen oder “Erstgespräche” – obwohl potenzielle Interessenten oftmals (noch) nicht bereit für solche “Hürden” sind.
Doch zurück zur Geschichte mit meinem Kunden…
Ich hatte ihm einige Wochen zuvor eine Empfehlung für eine E-Mail-Software gegeben. Mein Fehler: Es war eine Software, die ich selbst nicht im Einsatz hatte und mit der ich daher keine eigene Erfahrung hatte.
Und prompt bin ich damit auf die Nase gefallen.
Ich hatte viel Gutes über diese Software gelesen – und weil es sich um ein europäisches Produkt handelt (was vielen wichtig ist), dachte ich, ich könnte sie bedenkenlos empfehlen.
Die Realität sah gestern anders aus, als ich versuchte, dem Kunden das oben beschriebene Lead-System einzurichten.
Ich würde mich selbst als durchaus technikaffin beschreiben, doch das Interface und die teils unfassbar umständlichen und komplexen Einstellungen haben mich fast in den Wahnsinn getrieben.
Nichts war intuitiv. Alle Einstellungen fühlten sich an wie ein endloser Irrgarten, bei dem für jedes gelöste Problem zwei weitere auftauchten. Furchtbar.
Am Ende warf ich das Handtuch und bot dem Kunden an, das ganze Gelumpe auf einen anderen E-Mail-Anbieter umzuziehen – einen, den ich selbst im Einsatz habe. Zwar kein europäisches, sondern ein amerikanisches Produkt – aber dem Kunden war das am Ende egal.
Bestätigt hat sich für mich dadurch mal wieder, dass es außer den Amis kaum jemand schafft vernünftige Software zu bauen.
Und nicht nur das…
Die ganze Erfahrung erinnerte mich daran, weshalb auch viele Werbeanzeigen und Funnels nicht funktionieren.
Denn die Gründe für schlechte Werbeanzeigen und Funnels haben mit den Gründen für schlechte Software mehr gemeinsam als man denkt…
- Unnötig kompliziert und künstlich aufgebläht, statt es dem Nutzer so einfach wie möglich zu machen, sein gewünschtes Ziel zu erreichen
- Simple und zielgerichtete Kommunikation statt ständigem Fachjargon, der für Frustration und ständiges „Googeln müssen“ sorgt
- Der Versuch, alles für jeden zu sein – statt sich auf ein Problem zu fokussieren und dafür die beste Lösung zu bieten
Das mal ein paar, die mir spontan dazu einfallen, es gibt sicher noch viele andere…
Wie dem auch sei:
Ich war gestern selbst der Beweis dafür, was passiert, wenn man einem Kunden zu viele unnötige Steine in den Weg legt.
Egal, ob es dabei um Software, Werbeanzeigen oder Funnels geht.
Bis bald
Björn