Letzte Woche hatte ich nen Call mit nem Meta „Marketing Pro“…
Es ging um den Account eines Kunden und ich hatte ein paar, nennen wir sie mal „technische Fragen“.
Meta Marketing Pros (oder wie sie sich derzeit nennen) sollen dir dabei helfen die Ergebnisse deiner Werbeanzeigen zu verbessern.
Doch im Endeffekt ist der Job dieser Leute dich als Werbetreibender dazu zu bringen mehr Geld für Werbung auszugeben.
Was nicht heißen soll, dass diese Leute nicht hilfreich sind. Zumindest manche davon und zumindest aus technischer Sich. Aus Marketingsicht, nicht so sehr.
Der Tipp des Marketing-Pros von letzter Woche meine Anzeigen zu verbessern bestätigte es mal wieder:
„Die Copy in deinen Anzeigen ist zu lang. Die muss kürzer sein“
Nen „Tipp“ den ich auch in vielen einschlägigen Facebook Gruppen immer wieder lese.
„Deine Copy ist zu lang. Die Leute lesen sowas nicht, die Aufmerksamkeitsspanne ist seit TikTok und kurzen Formate nur noch [x-beliebige Anzahl an Sekunden].„
BlaBlaBla
Hier ist das Problem damit…
Pauschal zu sagen „deine Copy ist zu lang“ basiert auf keinerlei Fundament, Prinzip, oder Beweis, weshalb das so ist.
Wann ist deine Copy zu lang? Gibt es ein bestimmtes „Zeichenlimit?“
Zu lang für „wen“? Wen soll deine Copy erreichen?
Zu sagen…
„deine Copy spricht kein Problem in deiner Zielgruppe an“
„deine Copy hat keinen roten Faden“
„deine Copy ist unglaubwürdig“
…ist was anderes
Aber pauschal zu sagen „deine Copy ist zu lang“ zeigt einfach nur, dass diese Person keinerlei Ahnung von Copy und von Marketing hat.
Richtig wäre es zu fragen:
„Hast du diese längere Version deiner Copy gegen eine kürzere Version getestet?“
Denn das wäre eine Frage, mit der du konkret was anfangen kannst, und deren Ausgang nicht auf vagen Aussagen beruht.
Lange Copy vs. kurze Copy ist ne Debatte, die bereits seit vielen Jahren immer wieder von neuem befeuert wird.
Und auch wenn dir die meisten Profis sagen werden, dass lange Copy, kurze Copy in den meisten Fällen schlägt, gehe ich persönlich – zumindest, wenn möglich – einen anderen Weg.
Gerade bei Werbeanzeigen auf Meta, wie ich sie für viele meiner Kunden schalte, sage ich mir:
Wieso nicht beides machen?
Statt mir den Kopf darüber zu zerbrechen, ob ich lange oder kurze Anzeigen schalten soll, füttere ich dem Algorithmus einfach beides und lasse diesen seinen Job für mich machen.
Gerade in Zeiten, in denen es dir AI-Tools und Werbeplattformen ermöglichen viele verschiedene Dinge gleichzeitig zu testen stellst sich die Frage:
Wieso muss es das – ein oder das andere sein?
Wieso nicht beides machen?
Und genau das ist meine eigene Vorgehensweise, egal ob ich Werbeanzeigen im eCom Bereich oder Anzeigen für Recruiting schalte.
Björn