als ich heute auf die Auswertung der letzten beiden Newsletter im Klaviyo Account einer meiner Kunden schaute, musste ich zweimal blinzeln…
Unsere letzten beiden Newsletter Kampagnen hatten einen Revenue per Recipient von jeweils 0,24 Euro. Laut Klaviyo Benchmarks gut über dem Durchschnitt und für mich ein gutes Zeichen, dass unsere Newsletter Strategie in die richtige Richtung geht.
Gemeinsam mit diesem Kunden hatte ich einige Zeit zuvor eine Newsletter Strategie geplant und konzipiert. Ziel war es unseren Abonnenten 1x pro Woche eine E-Mail zu senden, dadurch die Marke weiter zu etablieren und Umsatz zu generieren.
Doch es dauert einige Zeit und erforderte ein paar Kniffe bis wir mit unserer Strategie, die gewünschten Ergebnisse bekamen…
Wenn ich mit Kunden über das Thema Newsletter im eCommerce Bereich spreche, dann höre ich meist folgendes:
„Ich weiß, dass ein Newsletter wichtig ist aber ich habe keine Zeit jede Woche (oder sogar mehrmals pro Woche) eine E-Mail zu schreiben“
„Ich würde ja gerne einen Newsletter haben, doch ich habe keine Ahnung was ich darin schreiben soll? Was habe ich denn interessantes zu erzählen, dass meine Abonnenten hören wollen?“
Die Antwort auf Frage 1 ist wahrscheinlich simpler als du denkst. Doch um den Rahmen des heutigen Artikel nicht zu sprengen, liefere ich dir die Antwort auf Frage 1 in einem meiner nächsten Artikel.
Heute fokussieren wir uns auf Frage Nummer 2 und wie du dir danke meiner 5 Newsletter Frameworks das Ideen generieren für deinen Newsletter vereinfachen kannst. Diese Frameworks sind auch Teil der Newsletter Strategie für meinen oben angesprochenen Kunden und verantwortlich für seinen gesteigerten Revenue per Recipient der letzten Wochen.
Doch bevor wir loslegen, noch eine wichtige Unterscheidung…
Der Unterschied zwischen Newsletter und Flows
E-Mail Kampagnen sind nicht immer gleich E-Mail Kampagnen und oftmals werden Newsletter (auch Broadcasts genannt) mit E-Mail Flows und Automationen verglichen und in einen Topf geworfen. Doch beide dieser E-Mail Arten sind grundlegend verschieden.
Unter E-Mail Flows / Automationen versteht mal automatisierte E-Mail Kampagnen die dann getriggert werden, wenn ein Abonnent eine bestimmte Handlung vornimmt.
Beispiel:
Handlung: Anmelden für einen Coupon Code oder ein anderes Freebie über ein Pop-Up
Trigger: Willkommens-Flow, als E-Mail Serie mit dem Ziel den Abonnenten in einen zahlenden Kunden zu verwandeln.
Andere solcher Flows können Cart Abandonment Flows, Browse Abandonment Flows, usw. sein. Diese Flows werden automatisiert getriggert UND automatisiert versendet, nachdem der Abonnent eine bestimmte Handlung vornimmt. Für dich bedeutet das, dass du diese E-Mail Flows lediglich einmal aufsetzen musst, damit sie immer wieder versendet werden.
Und das ist der Unterschied zu E-Mail Newslettern und Kampagnen.
Bei einem E-Mail Newsletter handelt es sich um eine einzelne, manuell versendete E-Mail, die an deine gesamte Liste oder an ein spezielles Segment deiner Liste geht. Im Gegensatz zu einem E-Mail Flow muss diese E-Mail immer wieder neu geschrieben und versendet werden.
Und genau hierbei liegt das Problem für viele eCommerce Inhaber, die entweder nicht die nötige Zeit oder die nötigen Ideen haben, um diese Art von E-Mail regelmäßig zu versenden.
Das ungeschriebene Gesetz erfolgreicher eCommerce Newsletter
Mein ungeschriebenes Newsletter-Gesetzt lautet: „Lieber weniger häufig und dafür konstant, statt ein paar Wochen lang intensiv und dann nie wieder.“
Oft sieht man Newsletter, die für ein paar Wochen oder Monate mehrmals pro Woche oder sogar jeden Tag im Posteingang landen. Nach einem Weilchen werden die E-Mails dann weniger oder reißen sogar ganz ab.
Der wichtigste Punkt deines Newsletter ist Konsistenz. Du und deine Abonnenten haben recht wenig davon, wenn du in einem Monat 30 Emails versendest, dann 2 Monate gar nichts und danach auf einmal wieder damit beginnst.
Newsletter sind hervorragend dazu geeignet um deinen Abonnenten immer wieder Angebot zu machen, eine emotionale Bindung aufzubauen und immer wieder daran erinnern für was du und deine Marke stehen. Doch all dies geschieht nicht von heute auf morgen, sondern wächst über Wochen, Monate und Jahre.
Daher ist es wichtig, dass du dich für einen Newsletter Strategie entscheidest, die nicht nur die gewünschten Ergebnisse bringt, sondern für dich und dein Team auch umsetzbar ist. Wenn du bisher noch keinen Newsletter hast, dann hier ein paar generelle Tipps und Vorschläge um damit zu starten:
Entscheide dich für eine Frequenz in der du deinen Newsletter versenden willst. Meine Empfehlung zu Beginn ist 1x pro Woche. Wenn du siehst, dass dein Newsletter bei deinen Abonnenten ankommt und Umsätze bringt, kannst du die Frequenz immer noch nach oben schrauben.
Entscheide dich dabei für einen bestimmten Tag in der Woche und eine bestimmte Uhrzeit. Beispiel: Jeden Freitag um 11 Uhr vormittags. So wissen deine Abonnenten jede Woche, dass sie Freitags eine E-Mail von dir erwartet.
Wenn du deinen Abonnenten bisher keine regelmäßigen Newsletter gesendet hast, dann kündige das in deinem ersten Newsletter an. Sage deinen Abonnenten, dass du ab jetzt jeden Freitag eine E-Mail senden wirst und was sie darin erwarten können. Sprich in dieser E-Mail an, dass jeder der diesen Newsletter nicht erhalten möchte, sich über deinen „Abmelden“ Link aus der E-Mail Liste austragen kann (es ist besser du hast direkt ein paar Abonnenten, die sich aktiv austragen statt deine E-Mail später als Spam zu melden).
Ok, genug Geplänkel und ran ans Eingemachte…
5 E-Mail Frameworks für unbegrenzte Newsletter Ideen
Um dir das Newsletter schreiben etwas einfacher zu machen, habe ich dir anbei meine 5 Newsletter-Frameworks mitgebracht, die ich selbst verwende um Newsletter und Kampagnen für meine Kunden zu schreiben.
Diese 5 Frameworks sind zudem verantwortlich für die anfangs beschriebene Newsletter Performance bei meinem Kunden.
Framework 1: Blick hinter die Kulissen
Menschen sind wie Katzen…
Jeder blickt gerne hinter verschlossene Türen und möchte wissen, was hinter den Kulissen anderer Menschen passiert. Diese natürliche Neugier machen wir uns mit diesem ersten Newsletter-Framework zu nutze.
Erzähle in deinem Newsletter was hinter den Kulissen deines Unternehmens oder deiner Produktion passiert. Wie werden deine Produkte produziert, wer sind die Menschen dahinter, was macht deine Produktion interessant und anders?
Einer meiner Kunden produziert seine Produkte zum Beispiel ausschließlich in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Damit unterscheidet sich die Produktion automatisch von der Produktion des Wettbewerbs und wir können dem Leser berichten, wie das Ganze abläuft. Mein Kunde hat hierfür sogar ein Video anfertigen lassen, dass den Produktionsablauf im Detail zeigt und darstellt.
Für den Leser und Abonnenten des Newsletter interessant, denn er sieht nicht nur wo seine Produkte herkommen, sondern versteht auch wie zeit- und ressourcenaufwändig das Ganze ist. Ein gutes Beispiel für „Show don‘t tell.“ Statt deinem Leser nur davon zu erzählen, unterstütze deinen Newsletter mit Bildern und Videos was hinter den Kulissen deine Unternehmens passiert.
Extra Tipp: Rede nicht ausschließlich davon wie toll und perfekt es bei dir abläuft. Sprich über deine Fehler, Missgeschicke und zeige deinem Abonnenten, dass hinter den Kulissen Menschen und keine Roboter arbeiten.
Framework 2: Persönliche Erfahrung/Geschichte
Dies ist die wahrscheinlich naheliegendste Newsletter Idee und gleichzeitig die Idee, die am häufigsten angezweifelt wird. Vor einiger Zeit hatte ich eine Kundin, der ich empfohlen hatte ihre persönliche Story in eine E-Mail für ihren Willkommens-Flow zu verwandeln. Bis dahin hatte sie ihre persönliche Geschichte lediglich in Kurzform auf ihrer „Über Uns“ Seite versteckt.
Die Produkte im Onlineshop dieser Kundin waren alle aus ihrer persönlichen Überzeugung entstanden. Sie hatte eine persönliche Leidensgeschichte hinter sich, woraus sie ihre Produkte als Lösung für sich selbst entwickeln lies.
Leider sah die Kundin meinen Vorschlag etwas anders als ich und entgegnete meiner Empfehlung mit:
„Ach quatsch. Das interessiert doch niemanden, was mir damals widerfahren ist. Daran ist doch nichts besonderes.“
Ich schickte meiner Mum einen Link zum Onlineshop dieser Kundin, da ich wusste sie würde sich für diese Art von Produkten interessieren. Kurze Zeit später schickte mir meine Mum dazu folgende Nachricht:
„Hei ich habe den Über uns Bereich auf dem Onlineshop deiner Kundin gelesen. Die Geschichte dieser Frau ist beeindruckend, das sollte sie viel mehr in den Vordergrund stellen. Ich kann mich richtig damit und dadurch auch mit ihren Produkten identifizieren.“
So viel dazu…
Deshalb… Wenn du Produkte hast, die du aus einer persönlichen Überzeugung heraus verkaufst, dann zier dich nicht deine Stories und Erfahrungen in deinen E-Mails und in deinem Newsletter zu teilen.
Menschen interessieren sich für die Sichtweisen und Erlebnisse von Menschen, die ähnlich ticken oder die gleichen Interessen und Hobbies haben wie sie selbst. Verkaufst du beispielsweise Produkte für Eltern und hast selbst Kinder, dann sprich über deine Erfahrungen zum Thema Kinder und Erziehung. Welche Dinge bewegen dich, vor welchen Herausforderungen stehst du und was triebt dich um?
Wenn du diese Dinge in deinem Newsletter ansprichst und dabei clever mit deinen Produkten in Verbindung bringst, dann kann diese Form des Newsletters nicht nur super schnell geschrieben, sondern hoch profitabel sein.
Framework 3: Frage und Antwort
Mit Sicherheit bekommst du immer wieder Fragen zu deinen Produkten. Egal ob dies Fragen zur Anwendung, zum Gebrauch oder zu den Eigenschaften sind. Und sicherlich gibt es dabei Fragen, die immer wieder aufkommen egal wie oft du darauf hinweist. Dein E-Mail Newsletter ist eine wunderbare Gelegenheit um diese Fragen aufzugreifen und für deine Abonnenten zu beantworten.
Zuletzt habe ich für einen Kunden und dessen Produkt im Bereich Haushalt eine Pflegeanleitung im Newsletter verschickt. Diese E-Mail war eigentlich nichts anderes als die Pflegeanleitung, die ein Käufer sowieso zu seiner Bestellung mit dazubekommt. Doch trotzdem, kommen Fragen zur Pflege des Produktes immer wieder auf und so dachte ich mir schreibe ich eine E-Mail dazu an seine Liste.
Headline: „Diese Frage bekomme ich immer wieder“
Auch wenn der Content der E-Mail lediglich aus Pflegetipps zum Produkt bestand, kamen dadurch 10 neue Käufe zustande. Simpel, aber durchaus effektiv.
Sammle die Fragen, die du zu deinen Produkte immer wieder bekommst und verpacke sie in Newsletter an deine Abonnenten. Fokussiere dich dabei darauf wie einfach, schnell und mühelos der Umgang mit deinen Produkten ist und wie deine Produkte das Leben deines Kunden einfacher, besser und schöner machen.
Framework 4: Feature eines Produktes in den Fokus stellen
Eines meiner liebsten Sprichworte im Copywriting und Marketing lautet wie folgt:
„Mach ein simples Produkt komplex und ein komplexes Produkt simpel“ So weit ich mich erinnere stammt das Konzept aus Joe Sugarmans The Ad Week Copywriting Handbook (hervorragendes Buch, das du unbedingt lesen solltest).
Wenn du ein simples Produkt verkaufst, wie beispielsweise einen Stift, dann stell dir die Frage, wie du diesen Stift auf „komplexe Weise“ beschreiben kannst.
Auch wenn der Stift nur ein Stift zu sein scheint, so hat er ggf. Komponenten, die sich von anderen Stiften unterscheiden, aber auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. Hat die Spitze des Stiftes eine bestimmte Form, um damit besonders feine Linien zu zeichnen? Oder hat die Tinte des Stifts eine besondere Zusammensetzung, weshalb sie im Vergleich zu gewöhnlicher Tinte schneller trocknet und damit weniger verschmiert?
Was sind die Dinge, die auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind und die du im Newsletter deinen Abonnenten erklären kannst?
Verkaufst du hingegen ein komplexes Produkt, welches erklärungsbedürftig ist dann fokussiere dich darauf es deinem Abonnenten so einfach und simpel darzustellen wie nur möglich. Helfen können hierbei Metaphern und Analogien, um deinem Abonnenten die Angst zu nehmen, dein Produkt nicht verwenden oder bedienen zu können.
Doch zurück zum Punkt…
Picke dir ein bestimmtes Feature, bzw. eine bestimmte Eigenschaft einer deiner Produkte heraus und gehe darauf in deinem Newsletter ein. Gehen wir zurück zum Beispiel des Stifts, den ich weiter oben angesprochen hatte. Nehmen wir an, der Stift hat eine spezielle Tinte, welche schneller trocknet als andere und daher weniger leicht verschmiert.
Nutze diese Eigenschaft in deinem Newsletter und beschreibe darin, was dies für deinen Kunden und den Gebrauch des Stiftes bedeutet. Wieso macht diese Eigenschaft des Stiftes das Erreichen des Zieles deines Kunden einfacher, besser und schneller?
Kauft dein Kunde diesen Stift zum Zeichnen? Dann zeige ihm, wie er mit Hilfe dieser Tinte weniger Korrekturen hat und wie er dadurch saubere Linien zeichnet und ein besseres Ergebnis erzielt.
Stelle so nach und nach immer wieder ein anderes Produkt und eine jeweilige Eigenschaft dieses Produktes in den Fokus und beschreibe deinem Abonnenten, was diese Produkteigenschaft für ihn bedeutet.
Framework 5: Testimonial/Erfolgsgeschichte
Kundenbewertungen und Testimonials sind mit die besten Komponenten für erfolgreiche E-Mail Kampagnen und Newsletter. Klar kannst du selbst darüber reden, wie toll deine Produkte sind. Doch wenn du das Reden über deine Produkte anderen überlässt, dann haben diese Aussagen weitaus mehr Gewicht.
Am besten legst du dir hierzu einen separaten Ordner an, in dem du neue Bewertungen zu deinen Produkten und Erfolgsgeschichten sammelst, um immer wieder darauf zurückzugreifen. Ich verweise in Newslettern gerne auf positive Amazon Rezensionen, Insta-Tags von Kunden, Bewertungen auf Google oder E-Mails, die positives Feedback von Kunden enthalten.
Extra Tipp: Dein Newsletter ist zudem einen ideale Gelegenheit um deine Kunden aufzufordern dich und deine Marke auf Instagram (oder anderen Plattformen) zu taggen. Hat ein Kunde dein Produkt im Einsatz und taggt dich und deine Marke in seinen Stories oder im Feed, so kannst du dies für deine Abonnenten im Newsletters verlinken.
Für deinen Kunden eine ideale Gelegenheit vor die Augen deiner Newsletter Abonnenten zu kommen und für dich eine interessante Form von Social Proof und Beweis, dass deine Produkte halten was sie versprechen.
Bonus Framework 6: Teaser Produktneuheit
Jaja, ich weiß…
das waren bereits fünf E-Mail Frameworks, doch beim Schreiben ist mir noch ein sechstes eingefallen, das ich unbedingt noch erwähnen möchte…
Viele vergessen, dass ein Newsletter mit der beste Weg ist neue Produktideen zu testen und zu launchen. In diesem Artikel habe ich beschrieben, wie ich mit Hilfe eines E-Mail Newsletters ein neues Produkt validiert und erfolgreich gelaunched habe.
Dein E-Mail Newsletter eignet sich in diesem Zusammenhang hervorragend für Umfragen zu neuen Produkten, zum Teasern neuer Produktideen und um deine Abonnenten immer auf dem Laufenden zu halten, was es Neues in deinem Produktsortiment gibt. Viel zu oft tauchen neue Produkte einfach so in Onlineshops auf, ohne dass sie den bereits bestehenden Kunden vorgestellt und angeboten werden.
Dabei sind die besten Kunden, die Kunden die du sowieso schon hast. Es ist um ein vielfaches einfacher einem bestehenden Kunden ein weiteres Produkt zu verkaufen, als einen neuen Kunden davon zu überzeugen das erste Mal von dir zu kaufen.
Dein E-Mail Newsletter sollte dabei eine deiner wichtigsten Komponenten sein, um bestehenden Käufern immer wieder neue Angebote zu machen.
Und jetzt liegts an dir…
Wenn du noch keinen Newsletter an deine E-Mail Abonnenten sendest, dann ist diese Woche ein idealer Zeitpunkt um damit zu starten. An Ideen dafür sollte es dir nun nicht mehr mangeln.